Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Mobilität der Zukunft: In Berlin und Brüssel wurde am 20. Mai der offizielle Startschuss für das Schnelllade-Infrastrukturprojekt fast-E gegeben. Im Rahmen dieser von „Connecting Europe Facility“ der Europäischen Union kofinanzierten Initiative werden in Belgien und Deutschland 278 und im Schwesterprojekt in Tschechien und der Slowakei 30 Schnelllader errichtet und betrieben. Allein in Deutschland werden bis Ende dieses Jahres 241 Schnelllader, die jeweils über einen Wechselstrom- und zwei Gleichstromanschlüsse verfügen (sogenannte Multi-Standard-Schnelllader) in Betrieb genommen. Damit ist dieses Projekt die größte privatwirtschaftliche Initiative zum Ausbau einer Basisladeinfrastruktur in Deutschland und stellt mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 18 Millionen Euro zugleich das größte EU-geförderte Infrastrukturprojekt für Elektrofahrzeuge dar.
„Ein flächendeckendes Schnellladenetz ist eine wichtige Voraussetzung, damit die Elektromobilität wirklich alltagstauglich wird. Fast-E soll als Pilot ein Basisnetz an Schnellladeinfrastruktur bieten um dem Massenmarkt einen Schritt näher zu kommen.“, sagte Helmut Morsi, Conseiller „European Mobility Network“ & Coordinator Innovation & New Technologies der Europäischen Kommission beim fast-E Kick-off Event Berlin vor rund 100 Gästen im Umspannwerk am Alexanderplatz.
Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), betonte anlässlich der Veranstaltung: „Es braucht mutige Initiativen wie fast-E, die der Elektromobilität als Antriebstechnologie der Zukunft in Deutschland zum Durchbruch verhelfen. Neben den Projekten in Modellregionen und Schaufenstern hat das BMVI im Jahr 2015 die Ausstattung der Autobahnraststätten mit Schnelladesäulen angestoßen. Mit dem neuen Förderprogramm des Bundes über 300 Millionen Euro werden wir jetzt den flächendeckenden Aufbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland mobilisieren “.
„Das Projekt Fast-E wird dazu beitragen, dass Fahrer von Elektrofahrzeugen in Deutschland problemlos alle Ladesäulen nutzen können. Fast-E wird entlang der Hauptverkehrsachsen im Abstand von maximal 80 Kilometern Multi-Standard-Schnelllader aufbauen. Außerdem ist das Ziel des Konsortiums, die technischen Rahmenbedingungen für barrierefreies Laden zu schaffen. Nur so können wir die Kunden von den Vorteilen der Elektromobilität überzeugen“ ist sich Dr. Marcus Groll, Vertriebsleiter der Allego, sicher.
Mit den im Projekt installierten Schnellladesäulen können alle gängigen Elektrofahrzeuge in 20-30 Minuten aufgeladen werden.
Der Aufbau der Ladeinfrastruktur wird begleitet von vier Studien, die unter anderem vorhandene Geschäftsmodelle für den Betrieb von Ladesäulen auf den Prüfstand stellen, eine sinnvolle Netzwerkplanung für den Massenmarkt vorbereiten und entsprechende IT-Lösungen für barrierefreies Laden aufzeigen sollen. Zudem sollen die Weiterentwicklung von Batteriespeichern und Hochleistungsladen den Markthochlauf unterstützen.
Über fast-E
Unter der Führung des Ladesäulenbetreibers Allego umfasst das Projektkonsortium neun namhafte Unternehmen, darunter drei Ladesäulenbetreiber (Allego, enviaM und RWE Effizienz) vier Automobilhersteller (BMW AG, NISSAN CENTER EUROPE, RENAULT SAS, VOLKSWAGEN AG), die DB Energie GmbH, ein Tochterunternehmen der DEUTSCHEN BAHN, sowie die hySOLUTIONS GmbH aus Hamburg, die ihre Erfahrung aus zahlreichen Bundes- und EU-Projekten zu innovativen Antriebstechnologien einbringt. Die im Rahmen des Projektes an den TEN-T Korridoren installierten Schnellladesäulen verfügen über die beiden gleichstromgeführten Ladestandards Combined Charging System (CCS) und CHAdeMO mit jeweils bis zu 50 kW Ausgangsleistung, sowie einen wechselstromgeführten Typ-2-Stecker mit 43 kW Leistung. Das Projekt wird voraussichtlich im Dezember 2017 mit Beendigung der Begleitstudien abgeschlossen werden, die Ladeinfrastruktur wird danach im kommerziellen Betrieb weiterbetrieben.