Bis heute besitzen energieautarke Mehrfamilienhäuser den Status einer Rarität. Zu unrecht, wie ein umgebautes Sechs-Parteien-Haus in Oldenburg zeigt – ein modernisiertes 70er-Jahre-Mehrfamilienhaus, bei dem Eigentümer und Mieter zugleich profitieren. Das Besondere an dem Projekt: Die eingesetzten Komponenten bewähren sich in dieser Kombination bereits in mehreren Einfamilienhäusern aus den 60ern und 70ern. Mit dem Umbau des Sechs-Parteien-Hauses ist nun der erste Skalierungsschritt zur Übertragung auf größere Gebäude gelungen.
Das Projekt „Henne“ besitzt Modellcharakter. Es zeigt, dass sich energieautarke Häuser und eine Steigerung der Gebäudeenergieeffizienz heute durch ein komplexes Zusammenspiel aktueller Standard-Technologien realisieren lassen. Da sich alle Komponenten – PV-Anlage, Mikro-KWK-Systeme, Stromspeicher und Brauchwasser-Wärmepumpe – skalieren lassen, kommt dieses Konzept letztendlich auch für größere Gebäude in Frage wie etwa für kommunale Wohnungsbaugesellschaften. Im Sinne der Nachhaltigkeit lässt sich überschüssiger Strom beispielsweise zur gemeinschaftlichen Nutzung eines Elektroautos einsetzen. Da die Stromspeichersysteme zudem „Smart-Grid-Ready“ sind, werden die Gebäude dank Smart Metering, Fernsteuerbarkeit und Energiemanagement ganz nebenbei auch fit für die künftigen Anforderungen in einem dezentralen Energiesystem, zum Beispiel für Netzdienstleistungen im Quartier oder Lösungen der Hausautomation. Quelle: Urban20