Als Passivhaus-Kirche ist die Heinsberger Christuskirche Vorbild für die Klimaschutzaktivitäten des Kirchenkreises Jülich und Beispiel Nummer 31 der „KlimaExpo.NRW“. Denn hier handelt es sich um ein Vorzeigeprojekt, das Maßstäbe für niedrigen Energieverbrauch und Klimaschutz setzt. Im Rahmen der Landesinitiative „KlimaExpo.NRW“ sollen bis 2022 in NRW in einer Art dezentralen Ausstellung 1000 Projekte identifiziert werden, die nachahmenswerte Beispiele für Initiativen im Klimaschutz sind.
Bei der Planung der Sanierung und Modernisierung sowie dem Neubau von Gemeinderäumen wollte man keine vorgefertigte Sanierungslösung. Denn neben einem flexiblen Raumprogramm war ein hochwertiger energetischer Standard zur langfristigen Senkung der Energiekosten und der Umweltbelastung ein Hauptbestandteil des Konzeptes. So entschied man sich für eine Sanierung bis auf Passivhausstandard – ohne Beeinträchtigung des architektonischen Erscheinungsbildes und des städtebaulichen Charakters.
Energiekonzept
Bestandteile des energetischen Konzeptes sind die bauphysikalisch anspruchsvolle Innendämmung, die Luftdichtheit, der Dämmstandard, Fenster- und Sonnenschutz, die Dachsanierung, Haustechnik mit kontrollierter Lüftungsanlage und Wärmerückgewinnung sowie eine Photovoltaik-Anlage auf dem Süddach der Kirche.
Bauherr des 1,5 Millionen €-Projekts war die Evangelische Kirchengemeinde Heinsberg, für die Architektur zeichnete Rongen Architekten GmbH in Wassenberg verantwortlich. Laut Prof. Ludwig Rongen sei die Christuskirche weltweit das erste energetisch optimierte Gebäude, das nicht Wohnzwecken diene und über den neuesten Standard für die Sanierung von Altbauten mit Passivhaus-Komponenten verfüge.
Mehr als 95 Prozent Energie werden eingespart, umgerechnet 233 Tonnen CO2 pro Jahr. Wegen der Photovoltaikanlage ist es sogar ein Plus-Energie-Haus, das neben dem Eigenverbrauch zusätzlich selbst produzierte Energie ins Stromnetz einspeist.