Andes, advanced net decision support, heißt die smarte Lösung von Alliander für strategisches und intelligentes Netzinvestment. In Heinsberg wird das Programm bereits mit großem Erfolg eingesetzt.
Die Energiewende stellt die Netzbetreiber vor komplexe Herausforderungen. Denn die Zukunft ist ungewiss. Sicher ist, der Anteil regenerativer und dezentral erzeugter und verbrauchter Energie wird rasant zunehmen. Man prognostiziert eine Laststeigerung im Mittel- und Niedrigspannungsnetz um weit über 50 Prozent in den nächsten 15 Jahren.
Wie wirken sich disruptive Techniken auf die Netze aus? Wie kann ich langfristige Trends bei meiner Netzplanung berücksichtigen? Und wann und in welchem Umfang sollte ich in den Ausbau meiner Netze investieren, um eine sichere und preiswerte Versorgung zu gewährleisten? Das sind die Fragen, die den Netzbetreibern und Stadtwerkern unter den Nägeln brennen. Und hier setzt Andes an.
Andes verwendet vorhandene soziodemographische Daten, beispielsweise aus der Marktforschung und setzt diese in einen räumlichen Bezug. Über diese Daten werden dann Entwicklungsszenarien gelegt und auf den einzelnen Netznutzer heruntergebrochen. Das Ergebnis zeigt zu jedem Szenario, in welcher Straße und zu welcher Zeit die Häuser renoviert, PV-Anlagen und Speicher installiert, Wärmepumpen oder Elektroautos angeschafft werden. Damit können Kommune und Netzbetreiber eine Planungsgrundlage für die Zukunft schaffen.
Dazu Hans-Gerd Bräkling, Leiter Netzbetrieb Strom & Gas bei der Alliander Netz Heinsberg GmbH: „Andes gibt mir eine Prognose zur Entwicklung der Kapazitäten in einzelnen Stationen meines Netzgebietes. So können wir heute die Investition in die technische Ausstattung so gestalten, dass diese langfristig und zukunftssicher ausgerichtet ist. Somit hat der Einsatz von Andes bereits positiv auf meine Reinvestitionsplanung Einfluss genommen“.
Eduard Sudheimer, Geschäftsführer Alliander Netz Heinsberg, ergänzt: „Aufgrund der optimierten Investitionsplanung entstehen Synergien und monetäre Freiräume, die Investitionen in innovative Technologien ermöglichen und damit auch Kostensenkungspotentiale heben. Vor dem Hintergrund des regulatorischen Rahmens mit Vorgaben für Effizienzsteigerung, Kostensenkung und Verbesserung der Versorgungsinfrastruktur ist Andes ein geeignetes Instrument“.
Peter Molengraaf, CEO Alliander NV, kennt dank Andes mögliche Auswirkungen neuer Technologien und die Kosten der Energiewende für die Alliander Gruppe. „Durch den Ansatz von Andes können wir genau bestimmen, welche Maßnahmen in welchem Umfang vor Ort notwendig sind. Für das Alliander Netz in den Niederlanden bedeutet dies Einsparungen von bis zu einer Milliarde Euro, so dass sich das Investitionsvolumen um 30% verringert“.
Andes – im Pilotprojekt in Heinsberg werden Auswirkungen disruptiver Technologien bereits erfolgreich simuliert, örtliche Trends für die nächsten 20 Jahre zuverlässig prognostiziert und Investitionsentscheidungen punktgenau untermauert.